Weche Vorteile haben Französisch oder Latein? Und nach welchen Gründen sollte man sich entscheiden?
Wichtig sind drei Aspekte:
- zum einen sollte man sich genügend Zeit nehmen, die Argumente für oder gegen diese beiden Sprachen in Ruhe abzuwägen.
- Man sollte schauen, was einen interessiert und welche Argumente einen persönlich überzeugen.
- Man sollte sich auch nicht ins Bockshorn jagen lassen: beide Sprachen kann man lernen. Man kann mit beiden Sprachen erfolgreich sein.
Die Argumente kennenlernen
Es lohnt sich, die Argumente für Französisch oder Latein in Ruhe zu bedenken. Beide Sprachen haben ihre eigenen Vorteile. Zu beiden Sprachen kursieren aber auch Vorurteile, die nicht zutreffen. Diese Webseite analysiert die Argumente: treffen sie zu? Und wie wichtig sind diese Argumente. Nimm dir genug Zeit.
Das eigene Interesse und das Bauchgefühl
Das eigene Interesse und das Gefühl, was zu einem selbst passt, solltest Du nicht übergehen. Frage Dich bei den verschiedenen Argumenten, ob sie Dich persönlich ansprechen und entscheide nach den Argumenten, die Dich überzeugen.
Keine Angst vor der Entscheidung
Ich kann es gar nicht genug betonen: beide Fremdsprachen kann man lernen. Man kann mit Latein oder auch mit Französisch erfolgreich sein. Typischerweise gibt es zwei Jahre später auch noch die Gelegenheit, eine dritte Fremdsprache zu wählen und dann die jeweils andere Sprache doch noch zu lernen. (Das kann an Deiner Schule ggf. anders sein. Ich weiß von einer Schule, die als dritte Fremdsprache ausschließlich Spanisch anbietet.)
Wichtige Argumente
Vielleicht hilft Dir meine persönliche Sicht zu dieser Entscheidung:
Vor rund 40 Jahren, gegen Ende der sechsten Klasse wurden wir vor die Wahl der zweiten Fremdsprache gestellt. Man hat viel auf uns eingeredet. Man hat uns viel versprochen. Was keine Rolle spielte, war die Bedeutung des Lateinischen für die englische Sprache. Im Rückblick ist das für mich das entscheidende Argument: Lateinkenntnisse nützen täglich.
Die Versprechen, die uns damals gemacht wurden, haben sich nicht bestätigt. Weder hat sich die praktische Bedeutung des Französischen bewahrheitet, die damals das schlagende Argument der Französischlehrer war, noch hat sich für die meisten im Beruf die Lage ergeben, die eine oder andere Sprache können zu müssen.
Auch wird es in der Regel immer noch die Möglichkeit bieten, jede Fremdsprache zu lernen, die man braucht. Das kann noch eine ganz andere sein. Im Studium berichtete ein Professor von einem Studenten, der sich im Rahmen der Doktorarbeit auf ein spezielles Teilgebiet des Vulkanismus gestürzt hatte. Es stellte sich dann im Laufe der Doktorarbeit heraus, dass die relevante Fachliteratur, die zu bearbeiten war, auf russisch verfasst war. Auf die Frage des Studenten, was er denn nun machen sollte, sagte der Professor nur: dann lernen Sie halt Russisch. Und der Student hat Russisch gelernt.
Meine Überzeugung ist heute: die zweite und ggf. dritte Fremdsprache werden an der Schule um der Allgemeinbildung willen gelernt. Man könnte auch sagen, sie werden gelernt, um den Horizont zu erweitern. Ob du dies in der einen oder in der anderen Richtung tust, spielt keine wirkliche Rolle. Beides sind interessante Reisen. Ob du den einen oder anderen Zug nimmst, wichtig ist, an der zweiten Fremdsprache seine Freude zu haben.