Latein lernen: kann man da auch hinfahren?


Ein häufiges Argument gegen Latein als zweite Fremdsprache ist:

Bei Latein kann man nicht hinfahren. Nach Frankreich kann man hinfahren und dort mit den Leuten Französisch sprechen.

Hierbei wird übersehen:

Auch bei Latein kann man hinfahren. Es gibt viele sprachliche Zeugnisse auf Latein, und das oft direkt vor der Haustür. Diese geschichtlichen Zeugnisse sind eine Reise wert.

Übrigens: ob bei Französisch tatsächlich hinfahren kann, und ob sich das lohnt, beleuchtet dieser Artikel.

Latein in Rom

Man kann eine große Fahrt machen, nach Rom, und dort tief in die Kultur der Antike eintauchen. Es gibt da mehr interessante Altertümer zu sehen, als man in den zwei Wochen einer Klassenfahrt besichtigen kann, lateinische Inschriften inklusive. Man kann dort die Antike besuchen, als moderner Tourist. Und auch das Mittelalter hat viele lateinische Spuren hinterlassen.

Latein in Deutschland

Man braucht aber gar nicht so weit zu fahren. Wer in Deutschland auf Spurensuche geht, findet viele lateinische Spuren. Hier zum Beispiel am Holstentor in meiner Geburtsstadt Lübeck:

Am Hamburger Rathaus steht “Libertatem quam peperere maiores digne studeat servare posteritas”, also „Die Freiheit, die errungen die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten“.

Eine gute Quelle sind praktisch alle älteren Kirchen: Lateinische Inschriften gibt es dort zuhauf. Jede einzelne davon ist ein Rätsel, das nur darauf wartet, entziffert zu werden. Jede davon ist ein Fenster in die Geschichte unserer Heimat.

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